Ich habe den Master „Atlantic Studies in History, Culture and Society” von 2017 bis 2020 an der Leibniz Universität studiert. Im Bachelor hatte ich zuvor den fächerübergreifenden Bachelor (Spanisch/Geschichte) studiert, doch was mir während des Bachelorstudiums fehlte, war eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Inhalten, die oftmals nur oberflächlich behandelt wurden. Didaktische Inhalte interessierten mich eher weniger, weshalb ich mich letztendlich entschied, einen Masterstudiengang zu wählen, der sich vollkommen auf die inhaltliche Auseinandersetzung mit Themen fokussiert, die mich persönlich sehr interessierten bzw. nach wie vor interessieren. Diese Entscheidung habe ich nie bereut. Der Masterstudiengang Atlantic Studies ermöglicht es den Studierenden, ihre bevorzugten Interessensgebiete auf einem wissenschaftlichen Niveau zu vertiefen. In meinem Fall handelte es sich besonders um die Literatur-, Sprach- und Geschichtswissenschaft im lateinamerikanischen und spanischen Kontext. Meine Masterarbeit war letztendlich eine Mischung aus Geschichtswissenschaft sowie Linguistik und diese Möglichkeit, verschiedene Disziplinen zu kombinieren, betrachte ich als größte Stärke des Studiengangs, die ihn von anderen Studiengängen abhebt und differenziert. Viele Auslandsreisen und Auslandsaufenthalten (u.a. ein Auslandsstudium in Costa Rica, eine Forschungsreise nach Kuba und ein Praktikum in Barcelona) halfen mir zudem bei der Entscheidung bei der Orts- und Berufswahl. Ich lebe und arbeite heute in Barcelona in Spanien. In Barcelona zu leben war bereits immer mein Traum gewesen. Durch das Studium und meine Aufenthalte in vielen verschiedenen Ländern wurde mir immer bewusster, wo ich später leben und arbeiten möchte. Ich absolvierte 2019 ein Praktikum in Barcelona an einer Sprachschule, an der ich als Deutschlehrerin arbeitete. Das Umfeld und die Arbeit gefielen mir so gut, dass ich mich entschied, nach der Vollendung meiner Masterarbeit, die von dem Katalonien-Konflikt handelt, nach Barcelona zu ziehen und in der Sprachschule weiterzuarbeiten. Aufgrund meines Organisationstalentes, meiner sprachlichen Kenntnisse sowie Fähigkeiten im Umgang mit Menschen wurde ich relativ schnell „befördert“ und bekleide seit Dezember 2020 das Amt der administrativen Leitung der Sprachschule. Sicherlich hat dieser Posten weniger mit meinem Studium und den Inhalten des Masters zu tun, trotzdem denke ich, dass mir der Master bis heute eine große Hilfe ist. Alleine die Sprachkenntnisse, die ich mithilfe des Masters durch Auslandsaufenthalte und die Lektüre verschiedensprachiger Texte erworben habe, sind mir heute sehr nützlich. Inhalte, die ich während des Masters behandelt habe, bringe ich in die Kurse ein. Wir veranstalten beispielsweise Themenabende, die es den Schülern ermöglichen, auf Deutsch über aktuelle Themen zu sprechen (z.B. den Ukraine Krieg, die aktuelle Lage in Venezuela oder die Präsidentschaftswahlen in Brasilien) Zurzeit erschließen wir gerade den lateinamerikanischen Markt für uns und viele unserer Schüler kommen aus Lateinamerika. Auch hier helfen mir Inhalte und Kenntnisse des Studiums, da ich mich sehr tiefgreifend mit der Geschichte Lateinamerikas auseinandergesetzt habe und diese Kenntnisse bei der Kommunikation mit potentiellen Schülern und Schülern einbringen kann. Viele meiner Schüler sind oftmals erstaunt, dass ich über so viel Wissen verfüge und freuen sich zudem über mein Interesse an ihrer Kultur und ihrem Land. Und letztendlich hat mir der Master und insbesondere meine Masterarbeit geholfen, mich mehr mit der Stadt und Region auseinanderzusetzen, in der ich nun lebe. Ich verstehe vieles besser und kann Prozesse, Reaktionen, Vorurteile und Handlungen auf eine ganz andere Art und Weise nachvollziehen. Das ist eine der wichtigsten Sachen, die ich durch das Studium gelernt habe und die mir jeden Tag hilft. Ich würden den Master immer wieder studieren, da ich viel Freude an meinem Studium hatte und die Zeit sehr genossen habe.

Alessandra Guhr