Erfahrungsbericht zur Promotion

Die interdisziplinäre Perspektive ist für mich eine große Bereicherung und meines Erachtens für das Verständnis von Gesellschaften notwendig.
Friederike Apelt

Ich habe den Masterstudiengang Atlantic Studies 2013 abgeschlossen. Seitdem arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover und promoviere bei Prof. Dr. Christine Hatzky zum Thema der bundesdeutschen Solidaritätsbewegung mit Nicaragua in den 1980er Jahren mit einer gender-spezifischen Perspektive und analysiere dabei die Verflechtungen und den Austausch zwischen bundesdeutschen und nicaraguanischen Frauen in den 1980er Jahren. Als ich mich für den Masterstudiengang Atlantic Studies in History, Culture and Society entschieden habe, war für mich vor allem die inhaltliche Ausrichtung, die Interdisziplinarität sowie die Möglichkeit forschungsorientiert studieren zu können ausschlaggebend. Während meines Bachelorstudiums habe ich ein großes thematisches Interesse für Lateinamerika als Region entwickelt. Der Studiengang hat mir die Möglichkeit geboten, diesen regionalen Schwerpunkt zu vertiefen und dabei gleichzeitig meine Perspektive zu erweitern und den Kontinent in seinen transatlantischen Verflechtungen zu sehen. Auch meinen zweiten inhaltlichen Schwerpunkt Geschlechterforschung konnte ich durch das Lehrangebot weiter ausbauen. Die Interdisziplinarität und die damit verbundene Auswahl der Seminare aus verschiedenen Fächern und Zugängen waren für mich eine große Bereicherung und eine Anregung, auch weiterhin interdisziplinär zu arbeiten. Während ich am Anfang des Studiums meinen eigenen Schwerpunkt eher in der Soziologie verortet hätte, promoviere ich nun am Historischen Seminar. Meine Arbeit ist dabei thematisch an der Schnittstelle zwischen soziologischer Bewegungsforschung, Zeitgeschichte und Geschlechterforschung. Auch wenn Interdisziplinarität eigene Schwierigkeiten mit sich bringt, war (und ist) eine interdisziplinäre Perspektive für mich eine große Bereicherung und für das Verständnis von Gesellschaften notwendig. Der Studiengang hat es mir zudem ermöglicht, die Regionen, zu denen ich arbeite, kennenzulernen. Neben einer dreiwöchigen Studienreise nach Mexiko hatte ich durch die engen Verbindungen zu ausländischen Universitäten die Möglichkeit, ein Auslandssemester an der Universidad de Costa Rica zu verbringen. Dies hat meinen bisherigen beruflichen Werdegang stark beeinflusst. Neben dem etwas klischeehaft klingendem „Blick über den Tellerrand“ hat mich der Auslandsaufenthalt unerwartet meinem Promotionsthema nähergebracht: Durch eine kurze Reise lernte ich Nicaragua als Land kennen und entwickelte nach dem Auslandsaufenthalt gemeinsam mit Prof. Hatzky die Idee, zu meinem jetzigen Forschungsthema zu promovieren. Fast 5 Jahre nach meinem Auslandsaufenthalt war ich erneut in Costa Rica, um dort bei einer Konferenz mein Forschungsprojekt zu präsentieren - so profitiere ich gewissermaßen noch immer von den Netzwerken, die ich während meines Studienaufenthaltes dort knüpfen konnte. Neben der guten fachlichen Vorbereitung durch die inhaltlichen Module bietet der Studiengang zudem die Möglichkeit, sich seiner persönlichen Vorstellung entsprechend zu professionalisieren. So konnte ich während meiner Studienzeit sowohl an der 2011 in Hannover ausgerichteten Jahrestagung der Gesellschaft für anglophone postkoloniale Studien „Postcolonial Studies across the Disciplines“ teilnehmen und mich durch einen Konferenzbericht einbringen sowie bei der Erstellung einer Ausstellung zum Thema „Mexiko und Hannover seit dem 19. Jahrhundert“ mitwirken. Ein Seminar zu „Professional Skills“, mit starker Ausrichtung auf Masterstudierende die eine akademische Laufbahn anstreben, bereitete mich auf verschiedene Herausforderungen des akademischen Alltags hervor: Welche Förderungsmöglichkeiten durch Stiftungen habe ich? Wie vernetze ich mich wissenschaftlich? Wie verfasse ich Abstracts/Tagungsberichte? Und wie trage ich beispielsweise auf Konferenzen vor? Insgesamt hat der Masterstudiengang meinen anfänglichen Wunsch zu promovieren gefestigt und mich sehr gut auf meine Promotion und Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität vorbereitet. Dies liegt nicht zuletzt auch an der sehr persönlichen Betreuung und Förderung durch die Koordinatorin und die Lehrenden.

Friederike Apelt

 

 

Erfahrungsbericht zur Promotion

Der Master hat mir ermöglicht, meine fachlichen Grenzen bewusst zu überschreiten und den atlantischen Raum aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
Lea Hülsen

Im Oktober 2014 habe ich den Master Atlantic Studies in History, Culture and Society an der Leibniz Universität Hannover abgeschlossen. Der Master hat mir ermöglicht, meine fachlichen Grenzen bewusst zu überschreiten und den atlantischen Raum aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Mein Schwerpunkt lag zwar auf englischen Literaturwissenschaften. Ich konnte aber meinen Horizont durch zusätzlich Kurse in Soziologie, Geschichte und Spanisch erweitern. Hier habe ich mich auf die anglophone und hispanophone Karibik sowie auf West- und Südafrika konzentriert. Zu meiner Masterarbeit, die ich als erste Vorstudie zu meinem Dissertationsprojekt angelegt habe, habe ich an der Universidad de Costa Rica und an der Universidad Autónoma de Yucatán geforscht. Der Master Atlantic Studies hat mich auf meine Promotion sehr gut vorbereitet. Die vielfältigen Kurse und Veranstaltungen haben mir einen Theorie- und Methodenpluralismus vermittelt, der für mein Dissertationsprojekt hilfreich ist. Momentan arbeite ich an meiner Dissertation im Bereich der Caribbean Studies, auf die mich der Master durch seine interdisziplinäre Ausrichtung sehr gut vorbereitet hat. Für mein Projekt habe ich 2015 ein Promotionsstipendium der Graduiertenakademie Gießen (International Graduate Centre for the Study of Culture, GCSC) erhalten, das mich bis zu vier Jahre fördert. Das GCSC ist eines der wenigen Institute in Deutschland, das mir ermöglicht, Literaturwissenschaft mit einer postkolonialen und transnationalen Ausrichtung zu betreiben.

Lea Hülsen

Erfahrungsbericht Doppelmaster

Die interdisziplinäre und internationale Ausrichtung des Masterstudiengangs hat mich für diesen Job gut vorbereitet
Felix Büchner

Liebe zukünftige Atlant:innen, Ich habe den Master Atlantic Studies zwischen 2017 und 2020 als Teil eines Doppelmasters zusammen mit dem Master of Education (Lehramtsmaster) studiert. Obwohl ich mich immer in der Pädagogik ‚zuhause gefühlt‘ habe, fehlten mir im Lehramtstudium einige Themen, für die ich mich zum Ende meines Bachelors zunehmend interessierte. Dazu gehörten beispielsweise Themen wie soziale Ungleichheit, (Post-)Kolonialismus oder internationale Zusammenarbeit. Der Master Atlantic Studies schien mir die Möglichkeit zu geben, diese Themen zu vertiefen. Nach einem unkomplizierten Bewerbungsverfahren fing ich also an hier zu studieren. Rückblickend hat der Masterstudiengang meine Erwartungen in vielerlei Hinsicht erfüllt. Ich konnte eine Reihe an spannenden Seminaren belegen und mit meinen Kommiliton:innen sogar eigene Seminare gestalten. Zweiteres wurde von den Dozierenden und Verantwortlichen des Masterstudiengangs – genau wie unsere Aktivitäten als Fachrat des Studiengangs – immer unterstützt. Da ich in meinem Lehramtsmaster bereits an einer Kooperation mit zwei ghanaischen Universitäten beteiligt war, habe ich auch mein Forschungssemester in der ghanaischen Hauptstadt Accra absolviert. Mir war es wichtig, meine pädagogischen und fachlichen Interessen zu verbinden – deswegen habe ich mich für ein Praktikum bei dem ghanaischen Lehrer und Tänzer Frank Sam entschieden. Während meines viermonatigen Aufenthalts in Accra konnte ich in seinem Unterricht assistieren und vor allem auch seine Arbeit mit der jugendlichen Tanztheatergruppe Tete Adeyhemma unterstützen. Da diese Tanztheatergruppe schon mehrere Male an ghanaisch-deutschen Jugendaustauschprogrammen teilgenommen hat, plante ich hierzu auch meine Masterarbeit zu verfassen. Neben meinem Praktikum führte ich entsprechend auch Interviews mit den Teilnehmenden der Gruppe, die ich anschließend im Kontext meiner Masterarbeit ausgewertet habe.

Der Abschluss im Master Atlantic Studies hat mir definitiv die Türen geöffnet, Berufszweige auch außerhalb des Lehramts zu erkunden. Seit Oktober 2020 arbeite ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand im Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut in Braunschweig. Ich bin hier Teil eines internationalen Forschungsprojekts, das sich mit den Zusammenhängen zwischen digitaler Bildung und sozialer Ungleichheit beschäftigt. Die interdisziplinäre und internationale Ausrichtung des Masterstudiengangs hat mich für diesen Job gut vorbereitet – hier muss ich mir, genau wie damals im Atlantic Studies Studium, schnell neue und komplexe Themen und Perspektiven theoretisch und praktisch erschließen und diese in einem internationalen Team mit Partner:innen in Mexiko, Argentinien, Schweden, Botswana und Südafrika verhandeln.

Felix Büchner